Zu Besuch bei monâne in der Keramik-Werkstatt

Zeit für einen Werkstattbesuch! Heute nehme ich euch mit in die Werkstatt von Kerstin Hendik, die in der ehemaligen Großmarkthalle auf dem Schlachthof-Gelände in Karlsruhe Keramik vom Feinsten entwirft. Für ihr Label monâne experimentiert sie dort mit Farben, Formen und Techniken. Ich war dort und habe ihr über die Schulter geschaut.

Experimente im Porzellanlabor

Es sieht ein bisschen aus wie im Labor, dort in Kerstins Atelier. Mit ihrer weißen Schürze arbeitet Kerstin präzise und konzentriert. Der Timer piept, das Werkzeug liegt parat. Statt einer Pipette gibt es hier Abdreheisen, statt einer Zentrifuge den Brennofen. Aber der Entdeckerdrang liegt ganz eindeutig in der Luft. Hier wird nach Neuem gesucht.

Ein bisschen liegt das sicher daran, dass Kerstin noch so herrlich wenig festgefahren ist. Sie hat sich noch nicht festgelegt, auf ein bestimmtes Merkmal, das all ihre Arbeiten verbindet. Sie erforscht uralte, traditionelle Techniken ebenso, wie die neuesten Trends. Kein Wunder also, dass inspiriert von allerlei Einflüssen, immer wieder neue Ideen entstehen.

 

Die Suche nach der perfekten Form

Das erste große Aha-Erlebnis in Sachen Keramik hatte ich bei Sabrina Kuhn als ich sie und ihr Label Kulør besucht und kurz darauf einen Workshop besucht habe. Wie Gießkeramik entsteht, habe ich also schon gesehen und selbst ausprobiert. Dieses Mal fand ich einen anderen Aspekt super spannend: die Formgebung. Und genau bei diesem Thema funkeln auch Kerstins Augen.

Die Produktion ist nur der letzte Schritt; die Ausführung des Erarbeiteten. Denn davor steht der lange Weg von der ersten Skizze bis zur perfekten Form. Und den geht Kerstin nicht digital im 3D-Programm, sondern am Drehtisch. Hier hat man nämlich, wie sie mir erklärt, viel mehr Fingerspitzengefühl, kann jede Kurve fühlen und verfeinern. Und an all den Kurven, Ecken und Details wird dann so lange gefeilt, bis die Mutterform passt. Anschließend folgt der Formenbau und dann kann die Produktion beginnen.

  

Der Plan für die Zukunft?

Sobald das Projekt den Produktions-Status erreicht hat, ist für Kerstin der spannendste Part schon vorbei. Es ist die Entwicklung, die ihr Herz schneller schlagen lässt. Also wünscht sie sich für die Zukunft, zum Beispiel individuelle Kleinserien für die gehobene Gastronomie zu entwickeln. Oder für andere Anlässe der kreative Kopf am Anfang der Kette zu sein. Ganz klar im Fokus stehen die Funktion und die ästhetische Produktqualität.

Und weil sie das Individuelle so sehr liebt, kann man bei ihr auch Unikate anfragen, zum Beispiel personalisierte Geschenke. Und wer gerne selbst mal Hand anlegen will und ein bisschen von der kreativen Erfinder-Luft schnuppern mag, dem steht die Tür ebenfalls offen. Denn bei monâne gibt es auch Workshops. Schaut einfach mal auf Facebook oder der Website vorbei.

 

 

3 Kommentare

  1. wunderschön. die gezeigten arbeiten. die geschichte dahinter. und auch die fotos, die wie ich finde, das handwerkliche und das besondere jedes einzelnen arbeitschschrittes gleichermaßen einfangen. liebste grüße -julia

  2. Wunderbar, die Ergebnisse sehen richtig toll aus.
    Ist sicher sehr spannend gewesen dabei zuzuschauen. Habe in Griechenland schon einige kleine Lädchen gesehen, welche eigene Töpferwaren verkaufen. So kreativ dieser Beruf, schön!

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